Wir alle kennen und lieben sie, die italienischen Weine, die zum einen so gehaltvoll und kräftig, und zum andern so fruchtig und leicht daherkommen. Eins haben sie alle gemeinsam: sie stammen aus einer der wichtigsten und bedeutsamsten Weinregionen Europas. Doch jeder von ihnen hat seine ganz eigene Entstehungsgeschichte, welche wir Dir natürlich nicht vorenthalten möchten. Nach und nach stellen wir Dir die besten Weine Italiens vor.
Beginnen wir mit dem Amarone, ein DOCG-Rotwein aus getrockneten Trauben der Rebsorten Corvina, Corvinone Vernose, Rondinella und Molinara. Es handelt sich um die trocken ausgebaute Variante des Recioto. Der Legende nach ist der Amarone in den 1930er Jahren aufgrund der Unachtsamkeit eines Kellerarbeiters entstanden, der ein Fass des Recioto vergessen hatte. Tatsache ist, dass der Name Amarone erstmals 1938 aus einem Lieferschein erwähnt wurde, und er heute neben dem Barolo und dem Brunello di Montalcino, als einer der drei großen Rotweine Italiens gilt.
Der Barolo wurde schon in den 1860er Jahren, zur Zeit der italienischen Einigung, Wein der Könige genannt. Die Herkunft des Barolo liegt in den Langhe-Bergen im Piemont. Dort liegt circa 15 Kilometer südlich von Alba die Gemeinde Barolo, die dem Rotwein seinen Namen gab.
Der Dritte im Bunde der „drei Großen“ ist der Brunello di Montalcino. Namensgebend ist die Gemeinde Montalcino im Val d’Orcia, im Süden der Provinz Siena. Bevor der Brunello di Montalcino für den offiziellen Handel freigegeben wird, muss er mindestens zwei Jahre im Eichenfass ausgebaut sein und 6 Monate Flaschenreife aufweisen.
Neben den vielen trocken ausgebauten Rotweinen, die wir Dir vorstellen, dürfen wir natürlich die lieblichen Genüsse nicht vergessen. Der Asti Spumante ist ein süßer italienischer Schaumwein mit meist geringem Alkoholgehalt. Er stammt aus dem Weinbaugebiet der Stadt Asti im Piemont. Der erste Asti Spumante wurde im Jahre 1865 von Carlo Gancia hergestellt, nachdem er in Reims das Herstellungsverfahren des Champagners kennengelernt hatte.
Ein weiterer italienischer Schatz ist der Chianti. „Ja, ja der Chianti-Wein, der lädt uns alle ein“, so sang einst Rudolf Schock in seinem Lied über den italienischen Liebling. Doch woher stammt er eigentlich genau? Im Zentrum der Toskana, zwischen Florenz und Sienna, erstreckt sich die Hügelkette „Monti del Chianti“, welche heute wohl zu den bekanntesten Weinregionen Italiens gehört. Schon seit Jahrhunderten wird dort Chianti produziert. Ein Wein, der nicht nur bei den Italienern zu den Beliebtesten zählt.
Holzfässer im Weinkeller |
Wenn man über die besten Weine Italiens spricht, darf der Frascati natürlich nicht unerwähnt bleiben. Frascati steht nicht nur für einen hervorragenden Weißwein, sondern auch für ein Weinbaugebiet in der Provinz Rom, einem Teil der italienischen Region Latium. Die 1642 Hektar Rebfläche liegen auf vulkanischen Hängen im Gebiet Campagna Romana und werden von circa 2980 Winzern bearbeitet. In der Stadt Rom gab es schon im Jahre 1450 urkundlich belegte Tavernen, die mehrheitlich von Weinbauern aus Frascati beliefert wurden. Heute zählt der Frascati zu den bekanntesten italienischen Weißweinen weltweit.
Auch der Lambrusco gehört zu den besten Weinen Italiens. Er stammt aus der Region Emilia-Romagna und wird aus der roten Rebsorten-Familie gleichen Namens gekeltert. Es handelt sich um eine sehr alte Rebsorte, die unter dem Namen Labrusca bereits bei Schriftstellern der römischen Antike erwähnt wurde. Heute wird sie außerdem noch in der Lombardei und in kleinen Mengen in Südtirol angebaut.
Der Sassicaia erzählt seine ganz eigene Geschichte denn er hat Italiens Weinbau revolutioniert. Als während des Zweiten Weltkriegs in Italien französische Rotweine rar wurden, pflanzte Marchese Mario Incisa della Rocchetta auf einem steinigen Hang unterhalb der Burg Castiglioncello Weinreben der französischen Sorten Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc an. Daraus entstand erstmals der rubinrote und elegante Sassicaia.
Den krönenden Abschluss der italienischen Köstlichkeiten bildet der Marsala, ein edler Likörwein. Dieser hat seinen Namen von der sizilianischen Hafenstadt Marsala, von wo aus er hauptsächlich nach England exportiert wird. Die ursprüngliche Anbauzone befindet sich an der Westküste Siziliens und umfasst fast die gesamte Provinz Trapani. Heute darf Marsala aber zusätzlich in den Provinzen Palermo und Agrigent hergestellt werden.
Die Vielfalt der italienischen Weine macht die Auswahl schwer. Da muss jeder selbst seinen ganz persönlichen Liebling finden!