Qualitätsstufen

Das Italienische Weingesetz teilt die Weine des Landes in vier Güteklassen auf: Von der niedrigsten Klasse Vino da Tavola über nächst höhere Stufe Indicazione Geografica Tipica bis zu den höchsten Klassen DOC und DOCG. Was sich hinter diesen Bezeichnungen versteckt, wird im Folgenden kurz erläutert.

Vino da tavola 

“Vino da tavola“ wird auch vdt abgekürzt und kann mit dem deutschen Tafelwein verglichen werden. Für italienischen Wein ist dies qualitativ die niedrigste Stufe, unter die dennoch knapp 40% aller produzierten Weine des Mittelmeerlandes fallen. Bis auf die gesetzlichen Mindestvoraussetzungen müssen keine weiteren Standards eingehalten werden. Verschnitt von verschiedenen Rebsorten aus unterschiedlichen Gebieten ist zulässig. Allerdings darf im Gegenzug nicht mit Angaben zu der Rebsorte oder der Region auf dem Etikett des Weines geworben werden.

Indicazione geografica tipica (IGT) / Indicazione geografica Protetta (IGP) 

Seit 1992 existiert die Klasse “Indicazione Geografica Tipica“, welche eine Zwischenstufe zwischen DOC und Vino da tavola darstellt und mittlerweile in Indicazione geografica Protetta (IGP) umbenannt wurde. Die Weine können aus einem größeren geographischen Gebiet stammen als DOC-Weine, müssen jedoch auch höheren Qualitätsanforderungen gerecht werden als Vino da tavola. Sie ist mit dem deutschen Landwein (LW) vergleichbar. Etwa 30% der italienischen Weine tragen das Prädikat. Dafür müssen bestimmte Anforderungen beispielsweise an den Zuckergehalt und die maximalen Erträge pro Hektar eingehalten werden, die dabei jedoch signifikant unter den Bestimmungen für DOC-Weine liegen.

Denominazione di origine controllata (DOC) 

Der Begriff „Denominazione di origine controllata“ wurde im Jahr 1980 eingeführt und bedeutet in etwa kontrollierte Herkunftsbezeichnung. Um das Prädikat tragen zu dürfen muss der Winzer den jeweiligen Regelungen seiner DOC-Region gerecht werden. Von amtlicher Seite werden das Anbaugebiet, die Rebsorten, der maximale Ertrag, die Mindestlagerzeit, der Mindestalkoholgehalt, der Säuregehalt, Verschnittmöglichkeiten und typische Farb-, Geruchs- und Geschmacksmerkmale festgelegt. DOC markiert italienische Qualitätsweine. Das Prädikat stellt in Italien tatsächlich ein echtes Herausstellungsmerkmal dar. Nur rund 25% der italienischen Weine dürfen sich mit dem Prädikat auszeichnen. Die höchste Güteklasse stellt eine „Überklasse“ des DOC dar.

Denominazione di origine controllata e garantita. (DOCG) 

1992 beschloss man, die besonders guten Weine Italiens nochmals gesondert von den klassischen Qualitätsweinen abzugrenzen. Dafür wurde die Güteklasse DOCG geschaffen. DOCG steht für “Denominazione di Origine Controllata e Garantita“. Der Zusatz „e Garantita” bedeutet, die Erzeuger der Weine müssen sich Kontrollen unterziehen, um die Einhaltung der vorgeschriebenen Reglementierungen garantieren zu können. Die DOCG-Weine bilden die oberste Qualitätsstufe und stehen bei den Güteklassen folglich über dem DOC-Prädikat. Sie stellen die Spitze der italienischen Weinwelt dar. Nur 5% der einheimischen Weine dürfen sich mit dem Prädikat schmücken. Die Weine müssen beispielsweise im Anbaugebiet selbst in Flaschen abgefüllt werden.
Mit dem neuen Weingesetz aus dem Jahre 2010 wurde die alte Regelung ersetzt. Notwendig wurde dies aufgrund einer Neuregelung der EU aus dem Jahre 2009. Die EU-Weinmarktverordnung hat das Qualitätssystem neu definiert. Offiziell sind nun DOC und DOCG gleichgestellt und unter dem Begriff Denominazione die origine protteta (DOP) zusammengefasst. Dennoch dürfen in Italien die traditionellen Bezeichnungen weiter geführt werden.