Piemont

Piemont

Geographie

Die flächenmäßig zweitgrößte Region Italiens nach Sizilien ist das nordwestlich gelegene Piemont. Seinen Namen hat die Region aus dem lateinischen 'ad pedem montium', was übersetzt 'am Fuß der Berge' heißt. Zwischen der Schweiz im Norden und Frankreich im Westen grenzt das wohl berühmteste Anbaugebiet italienischer Weine im Süden an die Regionen Ligurien, Emilia-Romagna und im Osten an die Lombardei. Nicht nur was guten Wein angeht kann die Region punkten, die an geographischer Vielfalt und Prominenz kaum zu überbieten ist. Einige der höchsten Berge der Alpen befinden sich hier, wie beispielsweise der Monte Rosa mit über 4000 Metern. In Richtung Osten grenzt der berühmte Lago Maggiore das Gebiet ab und südlich der Hauptstadt Turin erstreckt sich die durch Weinbau geprägte Hügellandschaft mit bekannten Ortschaften wie Asti und Barolo. Geographisch lässt sich das Piemont hauptsächlich in drei verschiedene Bereiche unterteilen, die bezüglich des Weinbaus verschiedenste Voraussetzungen aufweisen: Die nördlich gelegene Alpenregion, die Po Ebene und das Hügelland im Südosten. Hier befinden sich die meisten der zahlreichen Weinberge auf einer Höhe zwischen 150 und 750 Metern. 

Alpengebirge im Norden des Piemont

Hügellandschaft südlich der Po-Ebene

Qualität vs. Masse

Die Rebfläche des Landes am Fuß der Berge beträgt in den wichtigsten Provinzen Alessandria, Asti, Cuneo, Torino und Vercelli knapp 55.000 Hektar und dient der Erzeugung von ungefähr 3,3 Mio Hektoliter Wein. Der Anteil an Qualitätsweinen im Piemont beträgt insgesamt jedoch lediglich 35 %, was auf die zwei völlig unterschiedlichen Gesichter bei der Weinerzeugung in der Region schließen lässt. Auf der einen Seite handelt es sich bei Piemonteser Weinen um Weltklasse Gewächse wie beispielsweise solche des Winzers von Weltruf Angelo Gaja. Seine Weine gelten international als das mitunter Beste, was es an Rotwein auf dieser Welt gibt. Allerdings gibt es auch eine Menge Winzer, die beim Weinmachen nicht gerade Verfechter des Mottos Qualität statt Quantität darstellen. Doch hiervon sollte man sich nicht abschrecken lassen, das Anbaugebiet bietet eine Fülle an namhaften Winzern und interessanter Weine, die es zu entdecken gilt. Im Folgenden geben wir euch etwas Aufschluss über die beliebtesten und angesagtesten Rebsorten aus der Region, deren geschmackliche Besonderheiten sowie über die Winzer, von denen die hochwertigen Erzeugnisse stammen. Denn im Piemont gibt es so viele Weine mit dem Status Denominazione di Origine Controllata und Denominazione die Origine Controllata e Garantita wie in keinem zweiten Anbaugebiet Italiens.

Typizität des Piemont

Picnic in malerischer Landschaft

Die wohl berühmtesten Weine aus dem Piemont sind Barolo, Barbaresco und Barbera. Der Barolo ist ein hochwertiger Rotwein, der schon seit den 1860ern Jahren als Wein der Könige gilt. Dabei handelt es sich um reinsortige Rotweine aus Nebbiolo Trauben, deren Reifedauer zu den längsten der Welt zählt. Aus einem DOCG Gebiet stammend gehört der Barolo zur höchsten Qualitätsstufe italienischer Weine und zeichnet sich meist durch eine dunkelrote Farbe und vollmundig kräftigen sowie herben Geschmack aus. Manch einer sieht darin den besten Rotwein Italiens. Der Barbaresco besteht ebenso wie der Barolo ausschließlich aus Nebbiolo Trauben und wird auch als der kleine Bruder des Barolo oder als Wein der Königin bezeichnet. Die Weinberge in und um Barbaresco sind etwas tiefer gelegen und fallen geschmacklicher etwas samtiger und weicher aus. Laut DOCG Bestimmungen hat der Barbaresco eine Mindestreifezeit von circa 9 Monaten im Holzfass, während der Barolo mindestens anderthalb Jahre im Holzfass heranreift. Die Trauben der roten Rebsorte Barbera sind dabei nicht nur im Piemont, sondern nahezu in der ganzen Welt verteilt, da sie als anpassungsfähig und ertragsstark gelten. Am bekanntesten sind hier die Weine der Bezeichung Barbera d`Alba, Barbera del Monferrato und Barbera d`Asti. Neben geringeren Tanninaufkommen und vollem Körper sagt man den Weinen auch eine geschmackliche Nuance von Pflaumen-Aroma nach. 

Winzer von Weltruf

Weine von Weltruf

Die wohl bekanntesten Vertreter hochklassiger Rotweine aus dem Piemont sind in erster Linie wohl Angelo Gaja, Bruno Giacosa und Weingut Prunotto. Hier werden vorwiegend erstklassige Barolo und Barbaresco Weine vinifiziert, die preislich eine große Spannweite besitzen. Neben leckeren Rotweinen bietet das Piemont allerdings auch Schaumweine aus Asti und den Weißwein Cortese di Gavi. Bei Letzterem handelt es sich um trockenen, würzigen und frischen italienischen Weißwein aus dem Piemont, der sehr leicht und angenehm zu trinken ist. So wie auch die geographische Vielfalt der Anbauregion im Norden Italiens schon verrät, zeigen sich die Weine der einzelnen Gebiete im Piemont von ihren unterschiedlichsten Seiten.